22 21/2017 BRANCHE PRODUKTION IM ZÜRCHER OBERLAND Der diesjährige «Tag der Staudengärtner» am 7. September stand unter dem Thema «Staudenpro- duktion im Zürcher Oberland». Das Treffen fand im Gartencenter Ernst Meier AG in Dürnten statt, wo die 25 Teilnehmenden am Nachmittag auch gleich die eigene Staudenproduktion am alten Standort in Tann anschauen konnten sowie die Engros-Gärtne- rei von Bruno Schaufelberger mit ihrem schlanken Vollsortiment. Text und Bild: Uwe Messer Im «Staudenland» der Ernst Meier AG in Tann informierten sich die Fachkolleginnen und -kollegen über die Staudenproduktion. Als Gäste waren auch dieses Jahr Axel Heinrich, Dozent für Pflanzenverwendung an der Zürcher Hochschule für Ange- wandte Wissenschaften (ZHAW) Wädenswil, Beat Mischler, Fachlehrer Stauden an der Gartenbauschule Oeschberg – beide auch Betreuer der ISU-Staudensichtungen –, sowie Christof Ingold, Ingold Baumschulen AG, Weissenried (Vertreter Fach- vorstand Baumschulen), anwesend. Alle Lernenden haben das QV bestanden Zu Beginn des Treffens im Saal «Rosmarin» begrüsste Arnold Mäntele, Gärtnermeister und Vorsitzender der Staudengruppe bei JardinSuisse, die 25 Teilnehmenden. «In diesem Jahr haben alle Lernenden das Qualifikationsverfahren bestanden», be- richtete Bruno Schaufelberger, Mitglied im Berufsbildungsrat Gärtner von JardinSuisse. Er stellte die Neuerungen des Modul­ systems in der Weiter- bildung vor (g’plus berichtete darüber in Ausgabe 15/2017) und vermeldete, dass in der Grundbildung die Teilrevision noch im Gange sei. Schaufelberger teilte mit, dass die Pflan- zenliste für die Grundbildung Fachrichtung Stauden zurzeit überabeitet wird. Die Vernehmlassung läuft noch bis Anfang Februar 2018. Spannend wurde es, als Bruno Schaufeberger die Frage aufwarf, wie es mit den Staudengärtnern weitergehen solle. Die Teilnehmer wurden ermuntert, sich Gedanken um die Zukunft des Berufsstandes zu machen, was eine angeregte Diskussion auslöste. Ein Diskussionspunkt war die Ausbil- dung: Beispielsweise plädierte ein Teilnehmer dafür, dass das Thema Vermehrung in der Ausbildung sehr wichtig sei. Ein anderer jedoch meinte dazu, dass die Pflanzenvermehrung an Bedeutung verloren hätte, da Jungpflanzen sehr günstig auf dem Markt eingekauft werden könnten und damit eine eigene Vermehrung hinfällig werde. Eine ernst zu nehmende Entwicklung seien die gesunkenen Lehrlingszahlen in der Ausbildung zum Staudengärtner. Ein Teilnehmer vermutete, dass darauf die geburtenschwachen Jahrgänge einen grossen Einfluss hätten. Gedanken gab es dazu, ob die Staudengärtner mit den Zierpflanzengärtnern und Baumschulisten enger zusammenarbeiten sollten. Eine Teilnehmerin ergänzte, dass die Bandbreite an Themen, die in der Ausbildung vermittelt werden, sehr gross sei. Auch hätten Themen aus den Bereichen Maschinensicherheit und -technik zugenommen. Die überbetrieblichen Kurse (üK) werden weiterhin im Bil- dungszentrum Gärtner in Pfäffikon stattfinden. Seit Septem- ber 2017 arbeitet Torben Stolte neu als Kursleiter Produktion. Staudensichtung bleibt auf dem Oeschberg Über den aktuellen Stand der Staudensichtung in der Schweiz an den beiden Standorten ZHAW Wädenswil und am Oeschberg berichtete Beat Mischler. Er ging kurz auf die Sortimente ein: Bei Persicaria amplexicaulis wurden 45 Arten/Sorten vor vier Jahren angepflanzt. Gelblaubige Sorten verabschiedeten sich innerhalb der ersten beiden Jahre, für andere waren die letzten Jahre eher zu trocken. Die Sichtungsergebnisse von Persicaria stehen Ende Jahr zur Verfügung. In die Vorsichtung dieses Jah- res wurden Lythrum und Monarda neu aufgenommen. Erfreut konnte Beat Mischler verkünden, dass die Staudensichtung weiterhin auch auf dem Oeschberg durchgeführt werden kann.