21/2017 15 BRANCHE Über 130 Gäste fanden den Weg nach Oberhasli ZH, um mit Bernhard und Valentin Bürgisser sowie vielen weiteren An- gestellten anzustossen. Neben Kunden und lokalen Partnern nahmen auch viele Lieferanten aus Kenia und Ecuador den weiten Weg auf sich. Die Agrotropic bezog Mitte Juli 2017 ihren Neubau. Das Gebäude imponiert mit seiner grauen Holzfassade und im Innern mit hellen und modernen Räumlichkeiten. Mehr Platz, ein effizienterer Warenfluss in der Verarbeitung, noch bessere Bedingungen zum Erhalt der Qualität der Blumen und nicht zuletzt die Nachhaltigkeit zeichnen den Neubau aus. Geheizt wird CO2-neutral: primär mittels Abwärme der Kühlaggregate, an besonders kalten Tagen mit Unterstützung von Fernwärme einer zweihundert Meter entfernten, ebenfalls CO2-neutralen Schnitzelheizung. Dem abtretenden Geschäftsführer Bernhard Bürgisser, der die Agrotropic vor nunmehr 41 Jahren gegründet hat, ist seine Passion für fair gehandelte Rosen anzumerken. Von Beginn an setzte er sich für gute Arbeitsbedingungen in den Herkunftslän- dern und einen fairen Handel ein. Zum Beispiel leistete er einen grossen Einsatz für das 1992 gegründete Max-Havelaar-Label. Dass jetzt ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit dazukommt, unterstreicht seine Vision und die Werte seines Lebenswerks. «Unsere Vision ist, bis 2022 ein CO2-neutraler Blumenverar- beitungsbetrieb zu sein», sagt Bernhard Bürgisser. Wie der Vater, so der Sohn Die symbolische Übergabe der Geschäftsleitung von Vater Bernhard Bürgisser an seinen Sohn Valentin Bürgisser bildete das Highlight des Abends. Mit 14 Jahren das erste Mal Rosen- bunde auf das Band gelegt, während des Wirtschaftsstudiums die Verkaufsabteilungen unterstützt und seit 2010 Vollzeit für die Agrotropic tätig: Valentin Bürgisser lebt ebenfalls für die Firma und ist gerne bereit, das Erbe von Bernhard Bürgisser als Geschäftsführer anzutreten. Vor ein paar Jahren entschied man sich aufgrund eines auslaufenden Mietvertrages, einen grossen Teil des Familien- vermögens in ein neues, nachhaltiges Gebäude zu stecken. Die Überzeugung, auch in Zukunft dem Konkurrenzdruck aus dem Ausland standzuhalten und der Glaube an die Firma und ihre Werte machte diese risikobehaftete Entscheidung einfach. «Ich freue mich sehr darauf, dieses nächste Kapitel aufzuschlagen und die Agrotropic als grössten Rosenimporteur und nun auch nachhaltigsten Schweizer Blumenverarbeitungsbetrieb in die Zukunft zu führen», sagt Valentin Bürgisser. Seit neuestem ist Agrotropic daran, die Sparte rückstands- armes Gemüse und Kräuter aus Kenia als zweites Standbein aufzubauen. Das optimale Klima macht es kenianischen Grossproduzenten möglich, besonders saftiges, knackiges und vorallemgeschmacklichintensivesGemüseanzubauen.DiePro- duzenten, mit denen eine Zusammenarbeit angestrebt wird, pro- duzieren auf höchstem Hygieneniveau und halten die strengen Richtlinien für Pestizidrückstände der EU und der Schweiz ein. DIE FAIREN ROSENKAVALIERE Die Agrotropic hat am 12. Oktober in ihr neues Gebäude eingeladen. Gleich vier Gründe drängten sich auf, eine ordentliche Feier zu veranstalten: der Bezug des Neubaus in Oberhasli ZH, das 40-Jahr- Firmenjubiläum, die Übergabe der Geschäftsleitung an Valentin Bürgisser und der Start des neuen Geschäftsfeldes pestizidarmer Gemüse und Kräuter aus Kenia. Text: Mike Hönger; Bilder: zVG Das Management von Agrotropic inmitten von Rosen: Oliver Fürst (CFO), Valentin Bürgisser (CEO), Bernhard Bürgisser (VR-Präsident). Der Pionier für Fairtrade-Rosen ist der erste und grösste Schweizer Importeur von Rosen aus Übersee mit einem Importvolumen von rund 36 Millionen Stielen pro Jahr in 500 verschiedenen Sorten. Mit ihren 50 Lieferanten aus zehn Ländern pflegt Agrotropic partnerschaftliche Beziehungen und besucht sie regelmässig. Die Firma engagiert sich für eine pestizidarme Produktion sowie eine moderne und nachhal- tigste Blumenverarbeitung in der Schweiz. www.agrotropic.ch Agrotropic