21/2017 17 GaLaBau-Verband Niedersachsen-Bremen. Wissenschaftliche Unterstützung gibt es erneut von der Hochschule Osnabrück, diesmal nicht nur aus dem Gartenfachbereich, sondern zu- sätzlich von den Pflegewissenschaften. «Wir wollen Leucht- turmprojekte finden für Themen wie barrierefreie Gärten, Steigerung der Lebensqualität durch Gartenarbeit und aktiv sein bis ins hohe Alter», sagt Schrader. Auch wenn der Wett- bewerb sicherlich Nachahmer animiert, sei nicht kurzfristige Auftragsakquise das Ziel, sondern vielmehr ein Imagegewinn. Das gelte auch für andere Wettbewerbe, zumal es keine ver- lässlichen Zahlen darüber gebe, ob ein Wettbewerb tatsächlich die Nachfrage in einer Region belebt. 40 Einreichungen gab es in Berlin Im vergangenen Jahr zog Berlin erstmals nach. 40 Gärten in ganz unterschiedlichen Grössen und Ausführungen stellten sich dem Wettbewerb. In der Kategorie «Grosser Garten» siegte die Verwaltung der Versorgungswerke, die nach einer Freile- gung des Kellergeschosses für eine zusätzliche Büronutzung den alten Firmengarten sanierte und in ein neues Gartenkon- zept einbettete. Ausserdem zählten zu den Siegern der Hof der Unternehmenszentrale der Wohnungsbaugesellschaft Berlin- Mitte am Alexanderplatz und ein Dachgarten, auf dem in Zusammenarbeit mit dem Projekt «Prinzessinnengärten» Ge- müse angebaut wird. Preisgelder gab es nicht. «Die Gewinner bekamen eine Urkunde, eine schöne Preisverleihung während der Internationalen Gartenausstellung Berlin, eine tolle Presse und zwei Liegestühle vom Verband», sagt Oliver Hoch, Haupt- geschäftsführer des GaLaBau-Verbandes Berlin/Brandenburg. Hohe Mediendurchdringung erreicht Eineinhalb Jahre dauerte die Vorbereitung, um das Projekt unter anderem zusammen mit der IHK (Industrie- und Han- delskammer) und der Handwerkskammer gross aufzuziehen. «In Berlin, wo die Medien eher kritisch berichten, brauchten wir für die Aussenwirkung eine breite Basis», sagt Hoch. «Das hat zum einen die Glaubwürdigkeit unterstrichen, zum an- deren haben die Verbände mit ihren Presseabteilungen eine hohe Mediendurchdringung erreicht.» Die Verleihung eines Nachhaltigkeitspreises konnte schliesslich die letzten Kritiker überzeugen. Die grünen Fachverbände hielten sich zudem im Hintergrund, damit der Wettbewerb nicht in den Ver- dacht der Eigenwerbung geriet. Ihr Sachverstand ist allerdings massgeblich mit eingeflossen, sodass die Arbeit der Jury aus Geschäftsführern und Präsidenten mit einer einzigen Sitzung erledigt werden konnte. Die Berliner raten zudem, anfangs keine starren Kategorien festzulegen. «Besser funktioniert es, den Wettbewerb allgemein auszuschreiben und anhand der Einsendungen eine sinnvolle Einteilung festzulegen.» Dann zeige sich, ob eine Unterscheidung in grosse Firmengelände, Innenhöfe, Dachgärten und Fassadenbegrünungen Sinn ergibt. Besichtigungstouren in Planung Für das kommende Jahr 2018 rechnet Berlin/Brandenburg mit weniger Einreichungen, im Prinzip lasse sich der Wettbewerb jedoch ewig in der baufreudigen Bundeshauptstadt fortsetzen. Derzeit arbeitet der Landesverband neben einer Dokumentati- on auch an geführten Besichtigungstouren durch die prämier- ten Objekte. Ziel ist es, die Gewinnergärten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – für Menschen aus der Nachbarschaft, interessierte Nachahmer und zur Nachbereitung der Interna- tionalen Gartenausstellung IGA Berlin. Angedacht ist sogar, ähnlich wie die «Lange Nacht der Wissenschaft», eine Ver- anstaltung zu organisieren, die eine neue Sicht auf Klimaver- dichtung und Wohnungsbau in Berlin ermöglicht. Mit der Freilegung des Kellergeschosses gestalteten die Versorgungswerke in Berlin auch den Firmengarten neu und gewannen 2016 den Wettbewerb. In der g’plus-App und im E-Paper können Sie sich von weiteren Bildern inspirieren lassen. Interaktiv