g'plus Banner Werbung
 
 

«Den Anliegen unserer Branche Gehör verschaffen»


Die zwei freigewordenen Sitze im Zentralvorstand (ZV) von JardinSuisse sind neu bestellt durch Stephan Nyffeler als Vertreter des gärtnerischen Detailhandels und Raphael Erl mit dem Hauptressort der Berufsbildung. Im Interview reden sie über die Highlights ihrer täglichen Arbeit, ihre Motivation als Vorstandsmitglied sowie ihr Verständnis eines modernen Verbandsmanagements. Interview: Thomas Pfyffer

 
 
Der 52-jährige Stephan Nyffeler ist Partner und Co-Geschäftsleiter bei Blumen Gerber & Co. in Steffisburg. Seit dem Jahr 2000 ist der ausgebildete Topfgärtner und Gärtnermeister selbstständig unternehmerisch tätig. Seit vielen Jahren ist Stephan Nyffeler der Berufsbildung in der Grünen Branche verbunden, als Prüfungsexperte, als Fachlehrer sowie als Mitglied im Berufsbildungsrat Gärtner. Darüber hinaus war er fünf Jahre im Vorstand von JardinSuisse Berner Oberland und Oberwallis engagiert.
Stephan-Nyffeler
Stephan-Nyffeler

Der 48-jährige Raphael Erl ist Geschäftsführer bei Hauser Gärten in Näfels. Der ausgebildete Gärtner hat sich vorerst zum Gartenbautechnikerschule/HF am Oeschberg weitergebildet, später betriebswirtschaftlich mit einem Executive MBA an der Universität St. Gallen. Sein Verbands-Engagement erstreckt sich von der Vorstandstätigkeit Fachsektion Gartenbau, Sektion Zürich, bis zur Tätigkeit als Mitglied des Fachrates und Fachvorstands Gartenbau von JardinSuisse.

Raphael Erl
Raphael Erl

Was ist Ihre Motivation, sich im Zentralvorstand von JardinSuisse zu engagieren?
Stephan Nyffeler (SN): Ich mag es, auf interessante Menschen zu treffen, spannende Themen zu bearbeiten und ich schätze die persönliche Weiterentwicklung. Es reizt mich, die Zukunft unserer Branche mitgestalten zu dürfen. Auf diese neue Aufgabe freue ich mich sehr.
Raphael Erl (RE): Ich will die Entwicklung und Zukunftsfähigkeit der Grünen Branche vorantreiben und mitgestalten. Hierzu braucht es in übergeordneten Fragen attraktive Rahmenbedingungen und Verhandlungen mit Politik und Behörden. Dieses Netzwerk eröffnet sich einem als Mitglied im ZV.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen, die auf die Grüne Branche zukommen?

RE: Ich bin der Meinung, diese sind heute schon Realität. Ich zähle dazu, die Branche für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiv zu halten, Megatrends wie Digitalisierung, Biodiversität und der Klimawandel. Relevant sind weiter die Überhitzung der Städte, das Thema Schwammstadt sowie unser gemeinsames Engagement für die Nachwuchsförderung. So gewährleisten wir die Fachkräfte von morgen.
SN: Für die produzierenden Betriebe erachte ich die Verschärfungen bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen als grosse Heraus­forderung. Das Bewusstsein und der sorgfältige Umgang mit Ressourcen wie Torf, Wasser, Nährstoffe und Energie muss klares Ziel eines jeden sein. Die Umsetzung ist mit Mehrkosten und dem Risiko von Kulturausfällen verbunden. Allein der Verzicht auf fossile Brennstoffe wird eine grosse Herausforderung für unsere Betriebe.

Wie sieht ein moderner Verband aus, der sich in den Dienst seiner Mitglieder stellt?

SN: Im Fokus der Arbeit muss immer das Interesse der Mitglieder stehen. Wir haben ein tolles Team in Aarau, welches es zu unterstützen gilt. Essenziell ist die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen, damit der Verband weiter effizient funktioniert.
RE: Ein moderner Verband hinterfragt sich ständig. Er verfolgt, ob sein Tun einen nützlichen, konkreten und umsetzbaren Mehrwert für seine Mitglieder generiert. Er überprüft die Strukturen und Organisation, evaluiert und passt seine Strategie regelmässig auf den Markt und dessen Herausforderungen an.


Welche Pflöcke möchten Sie in Ihrem Hauptressort Gärtnerischer Detailhandel beziehungsweise Berufsbildung in der kommenden Zeit einschlagen?

SN: Bislang war ich JardinSuisse durch meinen Einsitz im Berufsbildungsrat vor allem mit der Berufsbildung verbunden. Die Themen des gärtnerischen Detailhandels und die Mitglieder des Fachrates werde ich erst noch kennenlernen. Darauf und auf gemeinsame Sitzungen sowie interessante Projekte freue ich mich sehr.
RE: Das Hauptziel in der unmittelbaren Zukunft ist, die revidierte Grundbildung strukturiert einzuführen und zu begleiten. Die Betriebe müssen gut darauf vorbereitet sein und, wo möglich, Hilfestellung erfahren. Mittelfristig möchte ich, dass JardinSuisse zu den innovativen und aktiven Verbänden gehört, welche positiv von den Mitgliedern sowie der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

2023 ist Wahljahr für den National- und Ständerat: Wieso ist es relevant, dass Jardin Suisse sein Netzwerk nach Bundesbern pflegt?
RE:
Damit wir als Verband die Interessen der Branche vorantreiben und intervenieren können, wo es nötig ist. Ziel ist es, dass wir für unser Unternehmen optimale Rahmenbedingungen erhalten beziehungsweise schaffen. Unser Netzwerk ist der verlängerte Arm in die Politik – dorthin, wo die Entscheide gefällt und die Rahmenbedingungen festgeschrieben werden.
SN: Während der Pandemie hatten wir Endverkaufsgärtnereien und Blumengeschäfte ein grosses Privileg gegenüber anderen Branchen: Der Lockdown wurde für uns frühzeitig beendet. Entweder sind die Mitglieder unserer Landesregierung grosse Pflanzenfreaks oder die Verbandsspitze um Olivier Mark hatte es geschafft, den Anliegen unserer Branche Gehör zu verschaffen. Dieses Beispiel zeigt mir, dass ein gutes Netzwerk zur Politik wichtig ist.

Was schätzen Sie als Geschäftsleiter in Ihrem Betrieb am meisten an unserer Branche?
RE: Die Vielfältigkeit unsers Schaffens, die Möglichkeit, Aussenräume durch Planung und Beratung positiv zu beeinflussen und zu gestalten. In unsere tägliche Arbeit fliessen zahlreiche aktuelle Gesellschaftsthemen ein und wir erhalten die Zukunftsfähigkeit der Branche. Ich schätze es sehr, dass wir durch unser Handwerk Spuren hinterlassen, eine Sichtbarkeit schaffen, die unseren Kunden und der Bevölkerung Freude bereiten. Das ist gelebter Mehrwert für alle!
SN: Pflanzen und Blumen geniessen einen hohen Stellenwert bei den Menschen in unserem Lande. Wir können sehr viel ­Schönes erschaffen mit unserer Arbeit. Diese Emotionen spornen mich immer wieder aufs Neue an.

Haben Sie noch einen Wunsch an unsere ­Branche?
SN: Die Einführung der neuen Grund­bildung steht an. In unzähligen Workshops und Sitzungen wurden Ideen erarbeitet, damit die jungen Leute zeitgemäss und fachkompetent ausgebildet werden. Ich wünsche mir, dass die Ausbildungsverantwortlichen offen und unvoreingenommen an das Umsetzen von RGB24 herangehen und mithelfen, in Zukunft viele junge Gärtnerinnen und Gärtner auszubilden!

Kurznachrichten

Wir gratulieren

7. Mai

Freimitglied Hansruedi Linder

Bahnhofstrasse 19
3612 Steffisburg

zum 90.Geburtstag


28. Mai 2024

Andreas Graf
Schönburgstrasse 48
3013 Bern

zum 70. Geburtstag


Wir trauern um


Mitglied Jacques Hug-Aerne 

Chännelstrasse 5
8157 Dielsdorf 

gestorben am 7. Mai 2024 

im Alter von 83 Jahren.




Der Unternehmerverband Gärtner Schweiz JardinSuisse spricht den Angehörigen seine aufrichtige Anteilnahme aus.

Neu in den Verband JardinSuisse aufgenommen wurden


Regionalsektion JardinSuisse Gärtner Bern


Immerblüht GmbH
Fabian Niederhauser

Dorfstrasse 26,
3238 Gals 



g’plus – Fachmagazin für die grüne Branche
Bahnhofstrasse 94
5000 Aarau
T 044 388 53 53
F 044 388 53 40
M redaktion(at)gplus.ch

Herausgeber von g’plus ist JardinSuisse, 
Unternehmerverband Gärtner Schweiz. 

Jardin Suisse