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Versiegelung erhöht Risiko bei Starkregen

Bepflanzte Beete können es am besten mit Starkregen aufnehmen. Sie sind durch den Bewuchs aufgelockert und fungieren so als perfekte ‹Schwämme›, die das Wasser schier aufsaugen können. Daher rät der Bund deutscher Baumschulen vom Versiegeln der Böden mit Schotter und darunterliegenden Folien ab.

(ur) Heisse Sommer mit wenig Regen nehmen tendenziell zu. Unter diesen Bedingungen trocknen die Böden aus und werden hart. Parallel dazu häufen sich extreme Wetterereignisse mit heftigen Gewittern und Starkregen. Insbesondere in den Städten und Ballungsgebieten fliesst unter diesen Bedingungen das Wasser, das nicht versickern kann, in kurzer Zeit mit hoher Geschwindigkeit ab und richtet teure Schäden an. «Auch in Vor- und Hausgärten werden viel zu oft wertvolle Grünflächen mit Schotter und darunterliegenden Folien versiegelt», teilt der Bund deutscher Baumschulen (BdB) mit. Das Wasser wird an die Hauswände gedrückt und setzt schlimmstenfalls Keller unter Wasser. Auf grossen Rasenflächen versickert das Wasser ebenfalls zu langsam. Der Boden darunter ist verdichtet und wenig tief verwurzelt.

Lockerer Boden speichert Wasser
«Bepflanzte Beete können es am besten mit Starkregen aufnehmen. Sie sind durch den Bewuchs aufgelockert und fungieren so als perfekte ‹Schwämme›, die das Wasser schier aufsaugen können», hält das BdP im Rahmen der Kampagne «Grüne Städte für ein nachhaltiges Europa» fest. Diese Beete sollen grosszügig angelegt und mit verschiedenen Gehölzen, Stauden und Blumen bepflanzt werden. «Dichte Bepflanzung sichert einen lockeren, offenporigen Boden, der ein zügiges Versickern von Wasser ermöglicht», so das BdB. Schnell gelangt das Wasser in den Wurzelraum, kann dort langfristig gespeichert werden und nährt die Pflanzen auch in Perioden mit viel Sonne und wenig Regen.

Kühleffekt bei Sommerhitze
Zusätzlich hat sich eine schmale Kiesschicht rings um das Haus bewährt. Sie lässt das Regenwasser sofort abgleiten, ohne dass es am Mauerwerk aufschwemmt. Grössere Fugen bei Wegen, Garageneinfahrten und anderen Pflasterflächen ermöglichen, dass auch dort Wasser abfliesst. Werden sie mit Kies oder Sand aufgefüllt, wird das Wasser gut abgeleitet.
Wenn wertvolles Regenwasser nicht einfach in die Kanalisation abfliesst, reguliert die Kombination von Kiesschicht und dicht bepflanzten Beeten den Wasserhaushalt rund um das Haus. In trockenen Zeiten können Pflanzen auf diesen Speicher zugreifen. Ebenso wirkt er sich positiv auf das Grundwasser aus. Ausserdem kühlen an heissen Sommertagen die Pflanzen über ihre Verdunstungsleistung die umliegende Luft und machen die Hitze in Städten und Siedlungen erträglicher.

Heftige Niederschläge nehmen mit der Klimaerwärmung zu. Im Gegensatz zu Schottergärten mit Folien und versiegelten Flächen schützen dichte Pflanzbeete vor Wasserschäden. Foto: Urs Rüttimann
Heftige Niederschläge nehmen mit der Klimaerwärmung zu. Im Gegensatz zu Schottergärten mit Folien und versiegelten Flächen schützen dichte Pflanzbeete vor Wasserschäden. Foto: Urs Rüttimann

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