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«Menschheit bricht alle falschen Rekorde»

Mit dem Ausstoss von Treibhausgasen steuert die Welt zurzeit bis Ende Jahrhundert auf einen Temperaturanstieg von 2,5 bis 2,9 Prozent zu. Allein von 2021 bis 2022 stiegen die Emissionen 1,2 Prozent auf 57,4 Gigatonnen Kohlendioxidäquivalent, wie der vor Kurzem veröffentlichte Bericht zum UN-Umweltprogramm (UNEP) festhält. 2015 hat die Staatengemeinschaft in Paris als Ziel beschlossen, die Erderwärmung auf 1,5 oder 2 Grad zu begrenzen, um die Folgen der Klimaerwärmung einzudämmen.

Um das Pariser Klimaabkommen von 2015 noch einzuhalten, müssten gemäss Bericht die für 2030 prognostizierten Emissionen allerdings um mindestens 28 bis 42 Prozent im Vergleich zum derzeitig geplanten Szenarium reduziert werden. 

Hitzewellen, Dürren, Waldbrände, Starkregen, Hagel und saisonale Verschiebungen haben in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen, wie die Verantwortlichen der UNEP bereits Anfang Jahr gewarnt haben. Der Uno-Generalsekretär Antonio Guterres wünschte sich deshalb gemäss der Presseagentur DPA dringend eine «Explosion der Ambitionen», um noch katastrophalere Folgen der Klimaerwärmung abzuwenden. Vor allem die Industriestaaten müssten sich deutlich stärker engagieren als bisher, damit es nicht zu einem «Betrug an den verwundbaren Staaten» kommt. 

Die UNEP-Chefin Inger Andersen rechnete vor, dass diesen September die Temperaturen weltweit durchschnittlich bereits über 1,8 Grad Celsius über denen der vorindustriellen Zeit lagen. 2023 sei mit hoher Sicherheit das wärmste je gemessene Jahr. Von den Industriestaaten als Hauptverursacher der Klimaerwärmung fordert sie grössere Anstrengungen: «Die Menschheit bricht alle falschen Rekorde, wenn es um den Klimawandel geht.» 

Das reichste Prozent der Weltbevölkerung verursachte 2019 so viele Treibhausgase wie die fünf Milliarden der ärmeren zwei Drittel der Menschen. Das belegt eine Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam, die parallel zum UNEP-Bericht vorgestellt wurde. Klimaschädlichen Konsum bis hin zu Luxusvillen, Megajachten und Privatjets sind für dieses enorme Missverhältnis verantwortlich. 

Gemäss dieser Studie gehen zudem die Hälfte der globalen Treibhausemissionen auf zehn Prozent der reichsten Bevölkerung zurück. Dazu gehören mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer. Die Welthungerhilfe erinnerte am gleichen Anlass daran, dass nur eine globale Zusammenarbeit aus der Klimakrise führen könne. Wie 2015 festgelegt, müsse dazu die Zahlung von jährlich 100 Milliarden Dollar an die Klimafinanzierung beibehalten werden.   


Text: Urs Rüttimann, Foto: Wikimedia / Wikitarisch 

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