Reto Dali und Samuel Binder sind die amtierenden Weltmeister im Garten- und Landschaftsbau – gekürt an den WorldSkills 2024 in Lyon. Im Interview erzählen die beiden Berufsweltmeister, was sie zum Erfolg geführt hat und warum Leidenschaft und Teamwork der Schlüssel zum Titel waren.
Interview: Thomas Pfyffer, Leiter Kommunikation JardinSuisse
Wie oft wacht Ihr morgens auf und denkt: «Verdammt, wir sind Weltmeister!» – Oder ist das mittlerweile Alltag?
Samuel Binder (SB): Klar, die WorldSkills sind nicht mehr täglich präsent – aber sie schwingen mit. Gerade wenn es im Alltag mal knifflig wird, denke ich daran, was wir damals geleistet haben. Das motiviert und zeigt mir: Ich kann es anpacken und lösen! Reto Dali (RD): Da ergeht es mir sehr ähnlich: Der Alltag hat uns wieder, gerne erinnere ich mich zurück an den Erfolg in Lyon und unsere Leistung, was mir ein gutes Gefühl vermittelt.
Wie hat sich Euer Leben seit dem Gewinn der Goldmedaille verändert – beruflich wie privat?
RD: Im Wesentlichen hat sich mein Alltag nicht verändert. Dennoch bin ich überzeugt, dass mir die Erfahrungen von den WorldSkills bei künftigen Herausforderungen wie Weiterbildungen zugutekommen werden. Die Teilnahme hat uns persönlich weitergebracht: Wir sind an der Aufgabe gewachsen und konnten spürbar an Selbstvertrauen und Sicherheit gewinnen. Besonders wertvoll war auch der Austausch mit anderen Teilnehmenden – neue Freundschaften, die über den Wettbewerb hinaus Bestand haben.
Wenn Ihr zurückblickt: Was war für Euch der emotionalste Moment während der WorldSkills?
RD: Für mich war das klar der Abschluss. Mit dem Klang des Gongs fiel die Anspannung von uns ab – und das beruhigende Gefühl, eine solide Leistung ohne grössere Patzer gezeigt zu haben, stellte sich ein.
SB: Mit dem letzten Handgriff am Brückchen und dem einsetzenden Jubel der Schweizer Fankurve wurde mir klar: Es war geschafft. Die mitgereisten Fans in Lyon bildeten eine beeindruckende Kulisse – und erstmals seit Tagen wich die Anspannung. Bis dahin waren wir so fokussiert, dass kaum Raum blieb, das Geschehen bewusst wahrzunehmen. Doch in diesen letzten zehn Minuten konnten wir die Stimmung aufnehmen – und den Moment geniessen.
Wie lässt sich die Vorbereitung des Schweizer Teams im internationalen Vergleich einordnen – gerade im Hinblick auf Länder, die mit einer anderen Strategie agieren?
SB: Tatsächlich gewinnt man den Eindruck, dass andere Nationen stark auf ein reines Wettkampftraining setzen – mit dem Ziel, unter Wettbewerbsbedingungen zu performen, weniger aber, gute, alltagstaugliche Gärtner auszubilden. Der Schweizer Ansatz ist anders: Unser praxisnahes Training fördert Flexibilität, Improvisationstalent und die Fähigkeit, auch mit dem Unerwarteten souverän umzugehen.
Was war Euer Erfolgsgeheimnis – Talent, harte Arbeit oder beides gleichermassen?
RD: Zum Erfolg geführt hat uns nicht eine einzelne Stärke, sondern der richtige Mix aus vielen Komponenten. Neben unserer fachlichen Kompetenz waren vor allem das starke Teamwork und unsere ausgeprägte Flexibilität entscheidend. Wir hatten uns auf unterschiedliche Szenarien und mögliche Aufgaben vorbereitet – das gab uns Sicherheit und erlaubte es uns, die Herausforderung mit Ruhe und Konzentration anzugehen.
SB: Unsere Zusammenarbeit war geprägt von einer idealen Ergänzung: Wir teilen die grundlegenden Kompetenzen, konnten aber in den einzelnen Modulen unsere individuellen Stärken voll ausspielen. Das führte zu einer klaren, sinnvollen Arbeitsteilung – und letztlich zu einer starken Gesamtleistung.
sich Euer Blick auf den Beruf verändert, seit Ihr offiziell die Besten der Welt darin seid?
RD: Die Aufgaben bei den WorldSkills haben nur bedingt mit dem gewohnten Berufsalltag zu tun – dort geht es darum, in kürzester Zeit Höchstleistungen zu erbringen. Für uns war das aber auch eine Gelegenheit, unsere Leidenschaft für den Beruf sichtbar zu machen. Und genau das hat uns getragen.
In vielen Branchen gibt es Fachkräftemangel: Wie überzeugt man junge Leute, dass Garten- und Landschaftsbauer der beste Beruf der Welt ist?
SB: Ich empfinde den Beruf des Garten- und Landschaftsbauers als ausserordentlich vielseitig. Wir arbeiten mit unterschiedlichsten Materialien, zum Beispiel mit Holz, Stein, Beton. Im Gegensatz zum Hoch- oder Tiefbau kommt bei uns die Pflanze als lebendiges Gestaltungselement hinzu. Genau das macht unseren Beruf so einzigartig. Besonders erfüllend ist, dass man den Fortschritt täglich sieht und miterlebt. Wenn ein Projekt abgeschlossen ist, steht am Ende ein vollendetes Werk – das gibt ein starkes Gefühl von Zufriedenheit.
Ihr wart als starkes Team unterwegs, gemeinsam mit Chefexperte Lorenz Arbogast und Nationaltrainer Pascal Flüeler. Welche Bedeutung hatten die beiden für euren Weg an die WorldSkills?
Beide: Während der gesamten Vorbereitungszeit haben sie uns den Rücken freigehalten – von der Trainingsorganisation bis hin zum Sponsoring. Dadurch konnten wir uns voll und ganz auf die Trainings konzentrieren und mussten einzig dort abliefern. Gleichzeitig profitierten wir enorm von ihrer Erfahrung: Als ehemalige WorldSkills-Teilnehmer und -Weltmeister gaben sie uns nicht nur wertvolle Tipps, sondern verhalfen uns mit ihrer Expertise zum letzten Feinschliff.
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