Der Sicherheitsmeter von JardinSuisse will die Lernenden von Anfang an für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz sensibilisieren. Plakate und Flyer gehören auch zum Konzept. Text: Petra Hausch; Bilder: JardinSuisse
Wie bringen wir den Lernenden vom ersten Tag an das wichtige Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz nahe? Diese Frage stellten sich die Verantwortlichen des entsprechenden Bereiches von JardinSuisse und fanden schlussendlich eine folgende Antwort: Sicherheitsmeter.
Was verbirgt sich dahinter? Einerseits natürlich ein umfassendes, theoretisches Schulungs- und Begleitungsprojekt, das die Lernenden instruiert, informiert und sogar zu Botschaftern der Arbeitssicherheit machen soll. Andererseits spürt man aber, dass das Konzept von Praktikern entwickelt wurde; von Leuten, die genau wissen, was «draussen» läuft und was effektiven und nachhaltigen Nutzen in der Praxis bringt. Mit dem Meter und seinen aufgedruckten Regeln haben die Lernenden die Sicherheit sozusagen immer dabei.
Mit den ersten überbetrieblichen Kursen (üK) diesen Monat ist das Projekt mehr als erfolgreich gestartet. «Ich habe nun immer etwas in der Hand, mit dem ich Schritt für Schritt überprüfen kann, ob mein Vorgehen richtig ist», erklärt ein Lernender nach der Instruktion im üK begeistert, «und einen Meter braucht man sowieso immer.»
«Was Hänschen nicht lernt, …»
Als Leiter des Bereiches Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz von JardinSuisse hatte sich Erich Affentranger zum Ziel gesetzt, innerhalb des Gesamtkonzepts «Verhaltensorientierte Arbeitssicherheitskultur» besonderes Augenmerk auf die Lernenden zu legen. «Mein Ziel ist es natürlich, alle Ebenen eines Betriebes für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Aber wenn sich ein Lernender vom ersten Tag an richtig verhält, haben wir für die Zukunft der Branche sehr viel Gutes geleistet. Sie kennen ja sicher auch den Spruch ‹Was Hänschen nicht lernt, …›», sagt Affentranger lachend. Er hat in seiner Funktion als Leiter des Bildungszentrums Gärtner in Pfäffikon täglich mit Lernenden zu tun und weiss daher sehr genau, wie man diese für ein Thema begeistern kann. «Wir wollten den jungen Leuten neben der theoretischen Instruktion unbedingt etwas Praktisches an die Hand geben, das sie immer dabei haben. So entstand die Idee für den Meter», erklärt er.
Aber um was genau handelt es sich bei dem Sicherheitsmeter? Auf der einen Seite ist er ein ganz normaler Meter. Auf der anderen jedoch findet man oberhalb der Skala die acht Grundregeln der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes, die unbedingt erfüllt sein müssen, bevor mit der Arbeit begonnen wird. Der Meter unterstützt die Lernenden dabei, in einem bewussten und sinnvollen Prozess sicheres Verhalten, Systematik und Selbstständigkeit zu lernen. Ziel ist es, dass das richtige Verhalten in Fleisch und Blut übergeht.
Eine Erleichterung ist der Meter zudem auch für die Berufsbildner. Diese können immer wieder auf die Regeln verweisen. Für die Berufsbildner wird es regelmässig spezielle Informationsanlässe geben, um die Nachhaltigkeit der Massnahmen zu überprüfen und zu sichern.
Umfassendes Schulungskonzept
Doch der Sicherheitsmeter steht nicht allein als Instrument zur Verfügung. Heinz Hartmann, Bereichsleiter Berufsbildung bei JardinSuisse, erklärt: «Der Sicherheitsmeter ist eingebettet in ein umfassendes Schulungskonzept mit Plakaten und Flyern.» Das heisst konkret, dass das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ab sofort schweizweit in den üK einen festen Platz hat. Mithilfe von Plakaten werden den Lernenden die Regeln erläutert und vermittelt. Die Plakate sind klar und ansprechend gestaltet, die Texte wurden bewusst kurz und kompakt gehalten, Fotos oder Illustrationen zeigen, worauf es ankommt. Die Plakate sollen beispielsweise die Fragen klären, was die Folgen unsicherer Handlungen sein können und welchen Nutzen der Lernende aus dem richtigen Verhalten zieht. Einen Flyer mit identischem Inhalt erhält jeder Lernende als Theorie-Begleiter.
Beispiele
Regel 2 lautet «Ich arbeite immer mit der nötigen PSA». Diese Regel sensibilisiert die Lernenden für die Wichtigkeit der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Es wird erklärt worauf zu achten ist, was eine PSA kann, aber was sie eben auch nicht kann – nämlich Gefahren beseitigen. Oder aber Regel 6, die da lautet: «Ich gefährde mich und die anderen nicht». Hier geht es darum, aufmerksam zu sein, Gefahren zu ermitteln und den Arbeitsplatz entsprechend zu signalisieren. Die Lernenden erkennen, dass sie nicht nur für sich, sondern auch für andere Verantwortung tragen.
Und ganz am Schluss, in der achten Regel wird den Lernenden klar gemacht, dass sie wann immer sie sich noch unsicher fühlen, Stopp sagen und nachfragen sollen, und zwar so lange, bis sie wirklich sicher sind – im doppelten Sinne des Wortes.
Im Bildungszentrum Gärtner Pfäffikon, Zürich, wurden Mitte August die Instruktoren mit dem neuen Konzept vertraut gemacht. Das Feedback war durchweg positiv. Matthias Plüss, Vollzeitinstruktor im BZG, zeigt sich sowohl mit der Schulung als auch mit der Umsetzung in den ersten üK zufrieden: «Bei der Schulung der Instruktoren wurde klar, dass das Konzept einfach und gut verständlich aufgebaut ist. Der Meter ist eine tolle Methode zum Vermitteln des Themas.» Auch für die Instruktoren sei der Meter eine gute Gedankenstütze und halte das Thema immer im Bewusstsein. In den üK habe sich dann gezeigt, dass die Lernenden wirklich schnell erfassen, worum es gehe. «Und am Meter hatten natürlich alle Freude», erklärt Plüss.
Seit Einführung der Branchenlösung für die Grüne Branche im Jahr 1999 wurde schon viel erreicht, so Affentranger. «Das Gesamtkonzept ‹Verhaltensorientierte Arbeitssicherheitskultur› ist ein weiterer grosser Schritt zu noch mehr Sicherheit auf Baustellen und in Betrieben», weiss er. «Der Stand der Technik ist heute weit fortgeschritten und weitgehend ausgereizt. Daher muss das Augenmerk vor allem auf das Verhalten der Mitarbeitenden gelegt werden, denn die meisten Unfälle entstehen durch unsicheres Verhalten», ist Affentranger überzeugt. Ursache dafür seien oft vermeintliche Routine oder Bequemlichkeit. Der Kopas bzw. Sibe allein könne solch eingefahrene Muster nicht durchbrechen. Deshalb hat JardinSuisse das Projekt auf die Beine gestellt, in dem verschiedene Massnahmen vereint sind, wie beispielsweise auch ein Mentoring-Konzept für Betriebe.
Die acht Regeln des Sicherheitsmeters
1. Ich kenne die Arbeit und wurde dafür instruiert
2. Ich arbeite immer mit der nötigen PSA
3. Ich bediene Maschinen und Geräte vorschriftsgemäss
4. Ich plane und organisiere meinen Arbeitsplatz
5. Ich halte Ordnung am Arbeitsplatz
6. Ich gefährde mich und die anderen nicht
7. Ich halte mich immer an die Sicherheitsregeln
8. Ich fühle mich kompetent, die Arbeit auszuführen
Ich kann mit der Arbeit beginnen.
Freimitglied
Oskar Achermann
Bluemattstrasse 140
6370 Stans
zum 85. Geburtstag
Freimitglied
Hans Stadler
Hinter Herdschwand 12
6020 Emmenbrücke
zum 85. Geburtstag
Freimitglied Carlo Bettosini
Via Campacci 9
6927
Bigogno d’Agra
zum 70. Geburtstag
um unser Mitglied
Bruno Mäder
Mesmerenweg 4
9425 Thal
gestorben
am 24. Oktober 2025
im Alter von 61 Jahren.
Der Unternehmerverband Gärtner Schweiz JardinSuisse spricht den Angehörigen seine aufrichtige Anteilnahme aus.
pm gARTen AG
Patrick
Müller
Dorfstrasse 61
7323 Wangs
Rusconi Mattia Giardini
Strada dal Pozz 10
6915 Pambio-Noranco
Trascamac
di Damiano Terraneo
Via Lucomagno 123
6722 Corzonesco
Fischer Gärtner AG
Patrick + Thomas Fischer
Eichwaldstrasse 1
6234 Triengen
Zumbühl AG – umshaus.ch
Samuel Zumbühl
Rüdelmoos 2
6122 Menznau
Bruno Gartenbau GmbH
Bruno Cunha
Feldeggstrasse 2
8645 Jona
g’plus – Fachmagazin für die grüne Branche
Bahnhofstrasse 94
5000 Aarau
T 044 388 53 53
F 044 388 53 40
M redaktion(at)gplus.ch
Herausgeber von g’plus ist JardinSuisse,
Unternehmerverband Gärtner Schweiz.