07.08.2025
Die Tomatenminiermotte, ein bis sieben Millimeter langer Falter, befällt fast alle Teile der Tomatenpflanze. Die invasive Art bedroht inzwischen weltweit den Tomatenanbau.
(cb) Tomatenpflanzen benötigen zum Wachsen viel Wärme und Sonne. Zudem ist ein windgeschützter und überdachter Standort ideal. Denn Regen und zu viel Feuchtigkeit können Kraut- und Braunfäule verursachen. Noch ein weiterer Feind bedroht die zarten Pflanzen: Die Tomatenminiermotte, ein bis sieben Millimeter langer Falter, befällt fast alle Teile der Tomatenpflanze. Das Weibchen legt seine Eier meist auf die Unterseite der Blätter, Sprosse, Stängel, Knospen oder in die grünen Früchte ab. Die Larven fressen Miniergänge in die Blätter und höhlen sie aus, worauf sie sich dunkel verfärben, höhlen die Triebe aus und fressen sich bevorzugt in die grünen Früchte. Oft werden auch mehrere Früchte eines Wickels wie Trauben befallen. Der Befall durch die Motte ist leicht zu erkennen, weil sie sich hauptsächlich an den jungen Teilen der Pflanze wie Knospen, Trieben und Früchten aufhalten, wo dann auch ihr schwarzer Kot zu finden ist.
Besonders schwere Schäden verursacht Phthorimaea (Tuta) absoluta in ihrem Herkunftsgebiet, in Lateinamerika. Die invasive Art bedroht inzwischen weltweit den Tomatenanbau.
Agroscope-Forschende suchen nach nachhaltigen Methoden zur Bekämpfung des Schädlings. Grund dafür ist, dass die Tomatenpflanzen selbst natürliche Gegenspieler des Schädlings negativ beeinflussen können. Somit wird die Wirksamkeit der Schädlingsbekämpfung beeinträchtigt. In der Studie wurde der Einfluss von drei natürlichen Gegenspielern auf sechs Tomatengenotypen mit unterschiedlichen Resistenzniveaus gegenüber der Tomatenminiermotte P. absoluta untersucht. Zunächst wurde die Wirksamkeit des Eiparasitoiden Trichogramma achaeae auf Eier bewertet, die von Motten stammten, die auf verschiedenen Tomatengenotypen gezüchtet wurden. Danach wurde die Leistung des Larvenparasitoiden Necremnus tutae auf Tomaten untersucht, die P.-absoluta-Larven beherbergten. Zuletzt wurde das räuberische Verhalten der Raubwanze Macrolophus pygmaeus gegenüber Eiern und Larven der Tomatenminiermotte geprüft.
Die Forscher fanden heraus, dass von den drei Genotypen, welche eine gewisse Resistenz aufweisen, zwei kompatibel mit den Gegenspielern sind. Die Tomatengenotypen Corona F1 und Solanum neorickii sind mit allen getesteten natürlichen Gegenspielern kompatibel, während Solanum arcanum dies nicht ist. Die resistente Wildtomate Solanum verringerte die Leistung der beiden Parasitoiden und die Wirksamkeit der Raubwanzen. Fazit: Die Kombination von Resistenzmechanismen von Wirtspflanzen mit biologischen Bekämpfungsmethoden könnte in Zukunft also eine gute Strategie für ein nachhaltiges Management der Tomatenminiermotte werden.
Der Originalartikel ist im Fachjournal Biological Control erschienen.
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