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Der Japankäfer breitet sich aus

19.09.2025

Im Kanton Luzern wurde eine Population von Japankäfern in der Umgebung der Autobahnraststätte Neuenkirch entdeckt, nachdem bereits 2024 einzelne Exemplare gefunden worden waren. In den beiden bereits bekannten Befallsherden Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie im Naturschutzgebiet Sägel der Schwyzer Gemeinden Arth und Lauerz wurden in den vergangenen Tagen vereinzelt weitere Käfer gefunden.

(ur) Das Schadenpotenzial des nur ein Zentimeter grossen Japankäfers für die Schweiz schätzen Experten auf mehrere hundert Millionen Franken. Exemplare dieses Schädlings wurden im Juli in einem Gebiet am linken Rhoneufer entdeckt, wie der Kanton Genf mitteilte. Es würden Massnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Japankäfers einzudämmen. Das betroffene Gebiet liegt zwischen den Gemeinden Corsier, Meinier und Collonge-Bellerive. 2024 und 2025 fand man einzelne Japankäfer rund um die Autobahnraststätte Gunzgen (SO) in Lockstofffallen. Der kantonale Pflanzenschutzdienst hat einen Befallsherd und eine Pufferzone rund um den Fundort ausgeschieden und für dieses Gebiet Massnahmen zur Bekämpfung verfügt.  

Grösserer Befall im Kanton Luzern 
Im Kanton Luzern wurde eine Population von Japankäfern in der Umgebung der Autobahnraststätte Neuenkirch entdeckt, nachdem bereits 2024 einzelne Exemplare gefunden worden waren. Teile von vier Gemeinden gälten als Befallsherd, das abgegrenzte Gebiet (Befallsherd und Pufferzone) umfasse 15 Gemeinden, wie die kantonale Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) informierte. «Mit umfassenden Massnahmen versucht der kantonale Pflanzenschutzdienst zusammen mit den betroffenen Gemeinden eine weitere Ausbreitung zu verhindern und den Japankäfer zu tilgen», teilt das Lawa mit. 

In den beiden bereits bekannten Befallsherden Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie im Naturschutzgebiet Sägel der Schwyzer Gemeinden Arth und Lauerz wurden in den vergangenen Tagen vereinzelt weitere Käfer gefunden. Der Schädling wird dort mit Fadenwürmern und verschiedenen Massnahmen bekämpft. Eine Ausweitung über die definierten Zonen ist bislang nicht erkennbar. Möglicherweise ist die Lage stabil. Allerdings endet Mitte September auch die Flugzeit des Japankäfers. 

Gärtner stehen in der Pflicht 
Das Bundesamt für Landwirtschaft und die Forschungsanstalt Agroscope unterstützen die Kantone bei der Bekämpfung des Schädlings, die sich aus einer Kombination von mehreren Massnahmen zusammensetzt. Für die Grüne Branche beispielsweise gelten in der Regel: In der Flugperiode des Japankäfers vom 1. Juni bis 30. September darf kein Grüngut unverarbeitet das Befallsgebiet verlassen. Auch Pflanzentöpfe müssen in den abgegrenzten Gebieten bleiben. Oberboden bis zu einer Tiefe von 30 Zentmetern darf den Befallsherd nicht verlassen. Für Grünflächen und Sportplätze gilt ein Bewässerungsverbot. Die betroffenen Kantone kommunizieren auf ihren Websites, welche Massnahmen exakt gelten würden.  

Detaillierte Informationen zum Japankäfer, zu den verfügten Massnahmen und zum Umgang mit Quarantäneorganismen generell finden Sie beispielsweise unter: www.blw.admin.ch → Japankäfer

https://lawa.lu.ch → Landwirtschaft 

www.jardinsuisse.ch → Umwelt

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