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Aktionsplan «Pflanzenschutz» kommt auf Kurs

Die Massnahmen zur Drosselung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) beginnen zu greifen. 2017 führte der Bundesrat den Aktionsplan «Pflanzenschutzmittel» ein. Nach drei Jahren konnten 21 und damit fast die Hälfte der insgesamt 51 Massnahmen eingeführt werden.

(ur) Die Massnahmen zur Drosselung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) beginnen zu greifen. 2017 führte der Bundesrat den Aktionsplan «Pflanzenschutzmittel» ein. Nach drei Jahren konnten 21 und damit fast die Hälfte der insgesamt 51 Massnahmen eingeführt werden, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mitteilt. «Erste Berechnungen von Agroscope für den Feldbau zeigen, dass mit den zusätzlichen Anwendungseinschränkungen in der Zulassung die Risiken für Oberflächengewässer reduziert werden.»
Die Massnahmen zielen hauptsächlich darauf ab, dass die Bauern weniger PSM einsetzen und damit die Gewässer und die Böden stärker geschützt werden. Beispielsweise werden Waschplätze für Pflanzenschutzgeräte gefördert, welche die Gewässer durch Waschwasser weniger belasten. Parallel dazu hat der Bund neue Anwendungsvorschriften zur Reduktion der Abschwemmung aufgestellt. Ausserdem sind die Risiken für Gewässerorganismen bei 14 Wirkstoffen neu überprüft und je nach Befund teilweise strenger geregelt worden.
Im Bereich der Unkrautvernichtung schafft der Aktionsplan «Pflanzenschutz» unter anderem Anreize, Unkräuter vermehrt mechanisch zu bekämpfen. «Im Jahr 2019 wurden 18 Prozent der Obst- und Rebfläche ohne Herbizide und 13 Prozent der offenen Ackerfläche ohne oder mit einem Teilverzicht auf Herbizide bewirtschaftet», zieht das BLW eine Zwischenbilanz. Im Vergleich zu 2018 spritzten die Bauern damit 20 Prozent weniger Herbizide auf die Felder. Zusätzlich schränkte der Bund die Liste der PSM ein, die im Hobbygarten angewendet werden dürfen.
In der Botschaft zur Agrarpolitik 22+ übernimmt der Bundesrat wichtige Elemente aus dem Aktionsplan Pflanzenschutz und ergänzt sie mit zusätzlichen Massnahmen. «So sollen direktzahlungsberechtigte Betriebe Pflanzenschutzmittel mit einem erhöhten Risikopotenzial nicht mehr einsetzen, wenn alternative Lösungen zum Schutz der Kulturen vorhanden sind», hält das BLW dazu fest. Weiter sollen das Abdriften und Abschwemmen von PSM um 75 Prozent reduziert und vermehrt finanzielle Anreize für einen Anbau unter Verzicht oder Verminderung von PSM geschaffen werden.
Die parlamentarische Initiative «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» will Ziele des Aktionsplans «Pflanzenschutz» gesetzlich verankern und den Gewässerschutz verschärfen. Sie ist ein moderater Gegenvorschlag zur Trinkwasser- und Pestizidverbots-Initiative. Über die Tragweite der Massnahmen ist im Ständerat bereits gerungen worden. Die Debatte im Nationalrat steht noch an.

Finanzielle Anreize und ein strengeres Gesetz: Damit möchte der Bundesrat den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren. Foto: Shutterstock / 360b
Finanzielle Anreize und ein strengeres Gesetz: Damit möchte der Bundesrat den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren. Foto: Shutterstock / 360b

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