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Für Naturfreunde und frisch Getraute

«Die Garten Tulln» rühmt sich, Europas einzige ökologische Gartenschau zu sein. Auf sieben Hektaren zeigt die 40 Kilometer vor Wien bei Tulln an der Donau gelegene Anlage 70 Muster- und Schaugärten.

Umgeben ist sie von einer Auenlandschaft, die der Besucher mit einem Boot oder auf einem Baumwipfelweg erkunden kann. Die Gärten tragen oft geheimnisvolle Titel. Beispielsweise zeigt «Hexentanz» Gehölze, die mit ihrem Formschnitt und Wuchs an tanzende Hexen erinnern. Oder «Baumraum – Raumbaum» führt vor Augen, wie wichtig die Funktionen der Bäume für den Klimaschutz geworden sind. In diesem Jahr wartet der Park mit drei neuen Schaugärten auf, darunter «Erdenreich». Dieser zeigt auf, wie im Zeitalter der Digitalisierung mit Sensortechnik gleichsam der Zustand des Bodens und sein Nährstoffgehalt abgebildet werden kann.

Der Garten Tulln hat seit seiner Eröffnung im Jahr 2008 jeweils von April bis Oktober über drei Millionen Besucher angelockt. Auf dem gesamten Grünareal halten sich die Gärtnerinnen und Gärtner streng an die Kriterien von «Natur im Garten». Das Leitbild, die «Tullner Erklärung», hält dazu fest: «Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide, Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger und Verzicht auf Torf.» Noch bevor die heutige Diskussion über Biodiversität richtig in Gang kam, forderte die 1999 ins Leben gerufene Bewegung «Natur im Garten» eine Wende zu mehr Ökologie, um den Artenreichtum der Fauna und Flora zu erhalten und die Umwelt zu schützen. Die einstige Bewegung von Idealisten ist heute zu einer Institution angewachsen, die in Österreich Wissen und Fertigkeiten zur ökologischen und naturnahen Pflege von Gärten und Grünräumen vermittelt. «Die Garten Tulln» etablierte sich innerhalb dieser Organisation zu einem international vernetzten Forschungs- und Praxisstandort mit Bildungsauftrag.

Die Parkanlage gewann mehrere Auszeichnungen für das ökologische Engagement, geehrt wurden aber auch das pädagogische Konzept und das Management. Die Verantwortlichen des Projekts verfolgen hohe Ziele der Nachhaltigkeit, handeln aber auch bodenständig und geschäftstüchtig. So befinden sich auf dem Gelände nebst Seminarräumen, die unter anderem für einen Lehrgang der Kremser Donau-Universität genutzt werden, beispielsweise ein Biergarten für Durstige und ein Standesamt mit Liebesgarten für die Fotosession frisch Getrauter. Weiter wurde in den Gärten die Fernsehserie «Natur im Garten» und weitere TV-Produktionen gedreht, und Kinder können je nach Vorliebe einen Abenteuerspielplatz und/oder einen Naturspielplatz besuchen.

Urs Rüttimann

«Die Garten Tulln» will Leute dafür gewinnen, sich für die biologische Vielfalt 
im Garten zu engagieren. (Foto: zVg)zoom
«Die Garten Tulln» will Leute dafür gewinnen, sich für die biologische Vielfalt
im Garten zu engagieren. (Foto: zVg)

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